Ghetto Theresienstadt
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar Die Sammlung enthält u.a.: Korrespondenz des Roten Kreuzes u.a. betr. Zustellung von Medikamenten ins Ghetto Theresienstadt, Plan der kleinen Festung und des Ghettos, Statistiken über Einlieferungen und Verstorbene, Häftlingslisten, Transportlisten, Deportationslisten (nach versch. Nationalitäten), Listen befreiter Personen, Liste von Personen, die nach der Befreiung verstorben sind; Totenlisten, Sterbebuch, Sterbeurkunden, Karteikarten des Ghettos Theresienstadt, Karteikarten deportierter Personen aus der Tschechoslowakei 1941 – 1945, Sparkarte der Bank der Jüd. Selbstverwaltung Theresienstadt, Gedenkbuch Theresienstadt Geschichte des Ghettos Theresienstadt 1941-1945: Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei im März 1939 lebten 118.000 Juden auf dem Gebiet des neuen „Reichsprotektorats Böhmen und Mähren“. Während der ersten zwei Jahre der Besatzung konnten etwa 27.000 von ihnen auswandern oder fliehen. 1941 begannen die deutschen Behörden mit den Deportationen. Hauptzielort der Transporte war neben den Ghettos Minsk und Lódz die nordböhmischen Festungsstadt Theresienstadt, die eine völlige Abriegelung der jüdischen Bevölkerung ermöglichte. Die etwa 7.000 christlichen Einwohner mussten die Stadt zuvor verlassen. Ab Juli 1942 wurde Theresienstadt zudem als „Musterghetto“ bzw. „Altersghetto“ zu einem Objekt der NS-Propaganda und im Sommer 1944 Schauplatz des Buches einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes sowie des Propagandafilms „Der Führer schenkt den Juden eine Stadt“ (nicht authentischer Titel). Neben Prominenten, Künstlern und Wissenschaftlern wurden dekorierte Frontkämpfer des Ersten Weltkriegs und ältere Juden aus dem Deutschen Reich nach Theresienstadt gebracht. Sie wurden dadurch von den seit 1942 laufenden Transporten in die Vernichtungslager zunächst ausgenommen. Dies hatte taktische Gründe, wurden die Juden aus dem Reich doch offiziell zum „Arbeitseinsatz“ in den Osten geschickt; die Einbeziehung älterer Menschen wäre unglaubwürdig. Auch Juden aus anderen besetzten Ländern wurden nach Theresienstadt deportiert. Bis zuletzt gelang es der NS-Propaganda, Theresienstadt als lebenswerte jüdische Stadt darzustellen. In Wahrheit wurden die Einwohner rücksichtslos ausgebeutet, die katastrophalen Lebensbedingungen führten zu einer hohen Sterblichkeit unter den Ghettobewohnern. Bereits Anfang 1942 begannen Transporte in die östlichen deutschen Besatzungsgebiete, die Menschen wurden dort in andere Ghettos eingewiesen, erschossen oder direkt in Vernichtungslager gebracht. Insgesamt durchliefen etwa 140.000 Menschen das Ghetto, aus dem bei Kriegsende lediglich 19.000 Menschen befreit werden konnten. Etwa 33.500 Personen sind in Theresienstadt gestorben; ca. 88.000 weitere wurden in die Vernichtungslager im Osten weiterdeportiert. Nebenan, in der so g. „Kleinen Festung“ unterhielt die Gestapo ein Gefängnis. Insgesamt etwa 32.000 Menschen, vor allem politische Gefangene aus dem Protektorat, waren hier bei extrem harten Bedingungen eingesperrt. Am 8. Mai 1945 wurde Theresienstadt durch die Rote Armee befreit. Quelle: Benz, Wolfgang: Theresienstadt, Artikel in: Lexikon des Holocaust, hg. von Wolfgang Benz, München 2002, S. 231-232 und http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/374/Gedenkstätte-Theresienstadt [Stand 15.08.2012]. Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
- EHRI
- Archief
- de-002409-de_its_1_1_42
- Theresienstadt (Terezín), Ústí (Ústecký kraj), Tschechien Theresienstadt (Terezín), Ústí nad Labem Region, Czech Republic
- Ghetto
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer