Weitling, Wilhelm
Bestandsbeschreibung 5. Okt. 1808 in Magdeburg als Wilhelm Christian Weidling geboren 1814 - 1822 Besuch einer mittleren Bürgerschule in Magdeburg 1822 - 1826 Lehre als Damenschneider in Magdeburg 1826 - Okt. 1835 Wanderschaft über Braunschweig, Frankfurt (Main), Hamburg, Leipzig, Dresden, Wien nach Paris 1835 in Paris Mitglied des "Bundes der Geächteten" 1836 - Sept. 1837 Aufenthalt in Wien Sept. 1837 Rückkehr nach Paris und Anschluss an den "Bund der Gerechten" 1838 Mitglied der Zentralleitung des "Bundes der Gerechten" und Verfasser der Programmschrift "Die Menschheit, wie sie ist und wie sie sein sollte" Mai 1841 nach mehreren Propagandareisen geht W. Weitling als Organisator und Agitator des "Bundes der Gerechten" nach Genf. Er gründete in Genf, Waadt, Neuenburg, Zürich, Aaargau und Bern Zellen des geheimen "Bundes der Gerechten" als Führungskern der öffentlichen kommunistischen Bildungs-, Lese- und Gesangsvereine, dazu in Genf, Lausanne, Vivis und Morsee Speiseanstalten, die zur gegenseitigen Unterstützung, als politisches Zentrum und als Keimzellen kommunistischer Lebens- und Denkgewohnheiten gedacht waren Sept. 1841 Herausgabe der deutschen Monatsschrift "Der Hülferuf der deutschen Jugend", seit Jan. 1842 "Die junge Generation" Ende 1841 Ausweisung aus Genf und Umzug nach Bern und Anfang 1842 nach Vivis Ende 1842 erscheint sein theoretisches Hauptwerk "Garantien der Harmonie und Freiheit" mit seiner Kritik an der Ausbeutergesellschaft, seinen Vorstellungen von einer kommunistischen Ordnung der Verhältnisse und den möglichen Wegen, sie zu erobern März 1843 Ausweisung aus Vivis und Übersiedlung über Lausanne, Bern, Langenthal nach Zürich; Arbeit am Manuskript "Evangelium eines armen Sünders", in dem er die Bibel als revolutionäres Handbuch und Jesus zum ersten Kommunisten erklärte Juni 1843 - Mai 1844 Gefängnishaft, anschließend Ausweisung aus der Schweiz und anschließend aus Preußen Aug. 1844 Reise über Hamburg nach London, Bekanntschaft mit Heinrich Bauer, Joseph Moll und Karl Schapper Anfang 1846 Übersiedlung nach Brüssel, Bekanntschaft mit Karl Marx und Friedrich Engels Mai 1846 Weitlings Unverständnis für eine wissenschaftliche Begründung des Kommunismus führt zum Bruch mit Karl Marx und Friedrich Engels Dez. 1846 Übersiedlung nach New York - Gründung eines "Befreiungsbundes" 1848 nach Ausbruch der bürgerlich-demokratischen Revolution Rückkehr nach Deutschland Okt./Nov. 1848 Herausgabe der Wochenschrift "Der Urwähler" 26. - 30. Nov. 1848 Teilnahme am zweiten Kongress der demokratischen Vereine in Berlin Nov. 1848 Gründer einer Sektion des "Befreiungsbundes" in Hamburg Ende 1849 Rückkehr in die USA Jan. 1850 - Juli 1855 Herausgabe der Wochenzeitschrift "Republik der Arbeiter" 1851 Gründung der kommunistischen Kolonie "Communia" in Iowa 1854 Heirat mit Caroline Todt und Rückzug vom politischen Geschehen Jan. 1871 Teilnahme an einem Verbrüderungsfest der New-Yorker Sektionen der Internationalen Arbeiterassoziation 25. Jan. 1871 in New York gestorben Quellen: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Berlin 1970 http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Weitling http://www.bautz.de/bbkl/w/wetling.shtml Weiterführendes Literaturverzeichnis: Wilhelm Weitling: Garantien der Harmonie und Freiheit. Berlin 1955 Wilhelm Weitling: Die Menschheit, wie sie ist und wie sie sein sollte. In: Werner Kowalski: Vorgeschichte und Entstehung des Bundes der Gerechten, Berlin 1962, S. 210-241 Wilhelm Weitling: Das Evangelium eines armen Sünders. Leipzig 1967 Waltraud Seidel-Höppner: Wilhelm Weitling - der erste Theoretiker und Agitator des Kommunismus. Berlin 1961 Martin Hüttner: Wilhelm Weitling als Frühsozialist: Essay. Frankfurt am Main 1985, 1994 Jürg Haefelin: Wilhelm Weitling: Biographie und Theorie; der Zürcher Kommunistenprozess von 1843. Bern, Frankfurt am Main, New York 1986 Inhaltliche Charakterisierung Bei dem vorliegenden Nachlass von Wilhelm Weitling handelt es sich nicht um einen Nachlass im eigentlichen Sinne, sondern um eine Sammlung von Dokumenten und Materialien von und über Wilhelm Weitling und seiner Frau Caroline sowie seinem Sohn Wilhelm. Die Sammlung, die ihren Anfang in den 1960er Jahren hat, entstand im Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, v.a. im Zusammenhang mit der Erforschung und Darstellung der Geschichte der Arbeiterbewegung und der Marx-Engels-Forschung und -Edition. Bis zur abschließenden Bearbeitung im Oktober 1987 wurden aus zahlreichen Archiven und Bibliotheken, darunter das Staatsarchiv Zürich sowie die New York Public Library, und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von Privatpersonen Dokumente übernommen. Der Nachlass umfasst 34 Akteneinheiten mit Dokumenten aus der Zeit von 1808-1983. Den Hauptteil des Bestandes bildet die Korrespondenz von Wilhelm Weitling aus seiner Tätigkeit in der Schweiz und den USA. Sie beinhaltet vorwiegend seine Tätigkeit im Bund der Gerechten sowie im Arbeiterbund und die Herausgabe der Zeitschrift "Republik der Arbeiter". In der Korrespondenz sind auch Briefe von Caroline Weitling und Wilhelm Weitling jun. u. a. an Hermann Schlüter und Friedrich Adolph Sorge enthalten. Daneben enthält der Bestand Arbeitsmaterialien von Wilhelm Weitling über den Arbeiterbund und die Kommune-Kolonie in den USA. Unter den Ausarbeitungen von Wilhelm Weitling befinden sich u. a. Notizen für seine "Theorie des Weltsystems". Außerdem enthält der Nachlass Untersuchungs- und Ermittlungsakten der preußischen Behörden gegen Wilhelm Weitling sowie eine Materialsammlung zu der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Republik der Arbeiter". Weitere Dokumente von und über Wilhelm Weitling findet man in in der Sammlung Marx-Engels-Archiv (SgY 31) und im Bestand Bund der Kommunisten (RY 2). Der Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Da die Dokumente hier nur als Kopie vorliegen, setzt die Veröffentlichung derselben die Zustimmung der Eigentümer des Originals voraus. Holger Franke Umfang, Erläuterung 34 AE Zitierweise BArch NY 4149/...
- EHRI
- Archief
- de-002429-ny_4149
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