Bertz, Paul
Bestandsbeschreibung 2. Aug.1886 in Mühlhausen/Thüringen geboren. Vater Karl Bertz Schuhmacher; Mutter Auguste, geb. Körner; vier Geschwister. Besuch der Volksschule in Mühlhausen, Lehre zum Werkzeugmacher 1903-1924 Deutscher Metallarbeiter-Verband (Ausschluss); seit 1920 Vorsitzender der Ortsverwaltung Chemnitz 1904 - 1924 Werkzeugmacher und Schlosser 1909 Wanderschaft 1909 - 1917 SPD, danach Spartakusbund 1918 USPD 1919 KPD; Mitglied in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition, in der Roten Hilfe und bei den Freidenkern um 1920 Betriebsrat in den Wanderer-Werken Chemnitz; wurde wegen dieser Tätigkeit gemaßregelt 1920 Delegierter des Vereinigungsparteitages der USPD mit der KPD; Teilnahme an verschiedenen Parteitagen der KPD sowie an der Brüsseler und Berner Konferenz der KPD 1920 Während des Kapp-Putsches Angehöriger des provisorischen Aktionsausschusses der revolutionären Chemnitzer Arbeiter 1922/1923 Politischer Sekretär der Unterbezirksleitung Chemnitz; gehörte zum linken Flügel der Partei Anf. 1924 - Ende Juli 1925 Politischer Sekretär der Bezirksleitung Erzgebirge-Vogtland 1922 - ca 1925 Mitglied des sächsischen Landtages 1924 - 1930 Abgeordneter des Deutschen Reichstages, wegen linker Abweichungen nicht mehr in den Reichstag gewählt 1925 Delegierter des Erweiterten Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale in Moskau ab Herbst 1925 Arbeit in der Gewerkschaftsabteilung des Zentralkomitees; Leiter der Arbeitsgruppe Textil 1925 - 1927 und 1929 - 1935 Kandidat des Zentralkomitees der KPD 1930 - 1931 Leiter der Betriebsräteabteilung im RGO-Reichskomitee 1932 als hauptamtlicher RGO-Angestellter entlassen wegen Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit Betriebsrätewahlen ab 1933 Verbindungsmann des ZK bzw. der Landesleitung der KPD zu Bezirksleitungen der Partei Sep. - Dez. 1933 Instrukteur und Politischer Leiter des Bezirkes Wasserkante Dez. 1933 - 1934 Oberberater der Bezirke Mittelrhein, Niederrhein und Ruhrgebiet (Deckname Albert) Mai - Okt. 1934 Berater der Bezirksleitung Berlin der KPD Okt. 1934 Emigration nach Frankreich auf Beschluss der Parteiführung 1935 Mitglied des Zentralkomitees der KPD in Frankreich Juni 1935 - Feb. 1936 Leiter der illegalen Grenzarbeit der KPD im Abschnitt Schweiz für die Bezirke Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Frankfurt Feb. 1936 - Mai 1937 Leiter der Abschnittsleitung West des ZK der KPD und Oberberater in den Niederlanden für die Bezirke Ruhrgebiet, Mittel- und Niederrhein und Bremen (Deckname Johann) Mai 1937 Sekretär der Auslandsleitung des ZK der KPD in Paris und bis 1939 zuständig für den Einsatz von Kadern für die illegale Arbeit in Deutschland Anf. Sep. 1939 Internierung durch die französischen Behörden in verschiedenen Lagern 1939 sprach sich gegen den Hitler-Stalin-Pakt aus Juli 1940 Flucht aus dem Internierungslager in die Schweiz, wo er bis Kriegsende illegal lebte; Verbindung zur Abschnittsleitung Süd des ZK der KPD; Herstellung antifaschistischen Materials für Süddeutschland ab 1941 führende Rolle in der KPD-Arbeit in der Schweiz (Deckname Helm); später Mitglied der Abschnittsleitung; Zusammenarbeit mit Noel H. Field beim Geldtransfer und in der Nachrichtenübermittlung Juli 1945 Rückkehr nach Deutschland 1. Sep.1945 - März 1946 1. Vizepräsident der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz 1. Okt.1945 Mitglied des FDGB Apr. 1946 Mitglied der SED (war gegen die Vereinigung von KPD und SPD und erhielt deshalb keine hauptamtliche Parteifunktion mehr) 13. Feb. - 25. März1947 Werkzeugmacher in Berlin 1. Mai 1947 - 31. März1948 Stellvertretender Leiter der Werkstättenabteilung der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn 1. Mai 1948 - 28. Feb.1949 Stellvertretender Abteilungsleiter im Zentralausschuss der Sozialhilfe Groß-Berlin Mai 1949 - Apr. 1950 Technischer Direktor des Kommunal-Wirtschaftsunternehmens der Stadt Chemnitz 19. Apr. 1950 in Chemnitz verstorben (Suizid); Vorwurf der Agentenschaft u. a. wegen seiner Zusammenarbeit mit Noel Field Inhaltliche Charakterisierung Der hier verwahrte Teil des schriftlichen Nachlasses von Paul Bertz wurde 1975 vom ZK der SED, Abteilung Kader, an das Zentrale Parteiarchiv übergeben. Der Bestand enthält neben wenigen persönlichen Dokumenten und Ausweisen einen Band mit Notizen und Aufzeichnungen über die politische Situation während der NS-Zeit in der Schweiz sowie Notizen und Ausarbeitungen über seine Tätigkeiten in der Nachkriegszeit, v. a. bei der Umsetzung der Justizreform in der SBZ. Es liegen 8 AE (0,13 lfm) mit Dokumenten aus den Jahren 1944 - 1950 (1958) vor. Die private Korrespondenz von Paul Bertz verblieb im Besitz der Familie. Unterlagen aus seiner Tätigkeit in der Illegalität befanden sich zum Zeitpunkt seines Ablebens noch in der Schweiz. Zumindest Teile davon gelangten in den Besitz des Parteivorstandes der SED und werden heute im Bestand Zentrale Parteikontrollkommission verwahrt. Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes für die Benutzung frei zugänglich. Bei einer Veröffentlichung ist wie folgt zu zitieren: Langform: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv NY 4174 Nachlass Paul Bertz / 1 Kurzform: BArch NY 4174/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nr 1). Umfang, Erläuterung 8 AE Zitierweise BArch NY 4174/...
- EHRI
- Archief
- de-002429-ny_4174
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