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Gentsch, Erich

Bestandsbeschreibung 1. Aug. 1893 in Altenburg geboren 1908-1910 Bauschlosser-Lehre Aug. 1910-Mai 1912 Markthelfer bei Sommer und Hempel in Leipzig 1911 Mitglied SPD 1912 Wanderjahr durch Deutschland, Schweiz, Italien und Österreich 1913-1916 Schlosser in den Daimler-Werken in Untertürkheim bei Stuttgart, Funktionär der Stuttgarter sozialistischen Jugendorganisation, Landesausschussmitglied der Jugendorganisation der Württemberger SPD, wegen eines Arbeitsunfalls militäruntauglich 1916 Eheschließung mit Erna Kuhn (9. Juni 1893 in Erfurt bis 5. Febr. 1945 im KZ Ravensbrück) 1917 Anschluss an die Spartakusgruppe 1919 Mitglied KPD 1920 Betriebsratsvorsitzender bei Daimler in Stuttgart 1921-1922 Redakteur der "Schlesischen Arbeiterzeitung" Breslau und beim Zentralen Pressedienst der KPD in Berlin 1925 sieben Monate Haft im Zentralgefängnis Cottbus 1925-1927 Redakteur der "Roten Fahne" in Berlin 1928-1930 Sekretär der Bezirksleitung Stettin der KPD und Chefredakteur des Parteiblattes "Volkswacht" 1930-1932 1. Sekretär des Bezirksausschusses Berlin/Brandenburg/Lausitz der RGO, Vorsitzender des Einheitsverbandes der Berliner Metallarbeiter 1933 Vorsitzender des Berliner Metallarbeiter Verbandes Apr.-Sept. 1933 Inhaftierung im KZ Sonnenburg Juni 1934 Emigration ins Saargebiet 1935-1936 Leitung der Grenzarbeit der KPD von Prag aus, Organisierung des Transportes antifaschistischer Literatur nach Deutschland Apr. 1937-Sept. 1939 Abschnittsleiter West der KPD in Amsterdam, von dort Anleitung der KPD Arbeit im Ruhrgebiet und im Gebiet Niederrhein; Redaktionsleiter der Zeitung "Die Freiheit" 23. Apr. 1943 Verhaftung mit seiner Ehefrau in Amsterdam 23. Juni 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt 24. Aug. 1944 Hinrichtung in der Untersuchungshaftanstalt Stuttgart Pseudonyme: Alwin, Tom de Jager in den Niederlanden Quellen BArch NY 4252/1, 2, 3 BArch DY 30/ IV 2/4/137 Inhaltliche Charakterisierung In den Jahren 1984 bis 1990 übergab Heinz Gröning die persönlichen Dokumente und Korrespondenz seiner Schwiegereltern Erna und Erich Gentsch sowie von Fritz Gentsch, dem Bruder von Erich Gentsch, an das Zentrale Parteiarchiv der SED. Der Nachlass gibt einen Einblick in die politische Tätigkeit und in das Alltagsleben von Erich Gentsch und seinen Familienangehörigen. Die im Bestand vorhandenen Briefe und Karten enthalten Aussagen über seine Aufgaben als Redakteur der Schlesischen Arbeiter-Zeitung in Breslau, die Referententätigkeit im KPD Bezirk Pommern, die wirtschaftliche Lage der Arbeiter und über die inhaltlichen und personellen Auseinandersetzungen der KPD in Schlesien. Hervorzuheben sind seine Schilderungen an die Ehefrau und Töchter über die Haftbedingungen in den Gefängnissen Cottbus, Düsseldorf und Stuttgart sowie seine Abschiedsworte vor der Hinrichtung am 24. August 1944. Die brieflichen Mitteilungen enthalten neben Informationen über die Unterstützung der Familienmitglieder untereinander und die Entwicklung der Kinder auch Hinweise über die Todesumstände des Bruders Fritz Gentsch an der Front im I. Weltkrieg im Februar 1917. Des weiteren berichten Freunde und Bekannte über das Auftreten von Erich Gentsch in Jugendversammlungen, ihre Bemühungen um einen Arbeitsplatz, die Rolle der katholischen Kirche in Österreich sowie die Reorganisation des KPD Bezirkes und die Auswertung der Kommunalwahlen in Niedersachsen 1925. Aus der Zeit seiner Emigration in der CSR und den Niederlanden sind keine Unterlagen vorhanden. Einzelheiten zu dieser Thematik findet man in den Akten der Auslandsleitungen Prag und Amsterdam im Bestand der KPD (BArch RY 1/I2/3/283, 328, 329) und im Nachlass von Wilhelm Pieck (NY 4036/506). Biografische Materialien sind vor allem im Zusammenhang mit seinen politischen Verfolgungen und Prozessen überliefert. Sie enthalten wesentlich Aussagen über die Beauftragung von Rechtsanwälten zu Haftprüfungen, Ausführungen über die politische Entwicklung seit der Jugendzeit und die Aufgaben als Leiter der Abschnittsleitung West der KPD in Amsterdam während der Illegalität. Der Nachlass ist im Rahmen der Bestimmungen des Bundesarchivgesetzes frei zugänglich. Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4252/1, Kurzform: BArch, NY 4252/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1). Jana Pautsch Umfang, Erläuterung 28 AE Zitierweise BArch NY 4252/...

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002429-ny_4252
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