Luftlandebrigade 26 - Saarland -
Geschichte des Bestandsbildners Eine besondere und sehr flexible Art, den Einsatzraum zu erreichen, ist der Luftweg. Dabei gelangen Soldaten -je nach Situation- durch Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen oder durch Absetzen per Hubschrauber an ihren Einsatzort. Zu den Hauptaufgaben der Luftlandetruppe zählen: - Verstärkung der Panzerabwehr an bedrohten Stellen, - Auffangen durchgebrochener Feindkräfte, - Halten von Geländeabschnitten, - Schließen von Lücken und - Schutz offener Flanken. Besonders geeignet sind Fallschirmjäger für den Kampf in Ortschaften und Waldgebieten sowie für den Jagdkampf, auch im Rücken des Feindes. Heeresstruktur 1 (1956 - 1959) Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres. Die (Luftlande-) Kampfgruppe B 9 wurde 1958 in Esslingen / Neckar aufgestellt. Im September 1958 verlegte die Kampfgruppe nach Sigmaringen. Zwei Monate später wurde sie in Luftlandebrigade 26 umbenannt. Die Luftlandebrigade 26 war gemeinsam mit den Luftlandebrigaden 25 und 27 der 1. Luftlandedivision unterstellt. Das heutige Luftlandeunterstützungsbataillon 262 wurde am 15. Juli 1956 als Luftlandejägerbataillon 19 in Kempten / Oberallgäu aufgestellt. Das spätere Fallschirmjägerbataillon 261 wurde am 3. September 1956 zunächst als Luftlandejägerbataillon 106 in Ellwangen aufgestellt und kurze Zeit später in Luftlandejägerbataillon 9 umbenannt. Nach Stationierungen in Ellwangen an der Jagst und Sigmaringen verlegte es im Frühjahr 1961 nach Lebach. Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. 1959 wurde die Luftlandebrigade 26 in Fallschirmjägerbrigade 26 umbenannt. Ebenfalls 1959 erfolgte die Umgliederung des Luftlandejägerbataillons 19 zum Fallschirmjägerbataillon 262. Seine Verlegung von Kempten nach Bad Bergzabern fand am 1. Dezember 1960 statt. Am 13. Dezember 1966 verlegte das Fallschirmjägerbataillon 262 dann von Bad Bergzabern nach Oberbexbach. Heeresstruktur 3 (1970 - 1979) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den Panzerabwehrhubschrauber. 1972, mit der Umgliederung in die Heeresstruktur 3, erhielt die Brigade wieder die Bezeichnung Luftlandebrigade 26. Im April 1972 verlegte das Brigadekommando an seinen heutigen Standort Saarlouis. Am 12. April 1972 verlegte das Fallschirmjägerbataillon 262 von Oberbexbach nach Merzig. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Verände-rungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden ge-mischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. Im Rahmen der Heeresstruktur 4 wurde das Fallschirmjägerbataillon 263 am 1. April 1982 als drittes Bataillon der Luftlandebrigade 26 aufgestellt. 1982 verloren die Luftlandebrigaden in der Friedensgliederung ihre jeweilige Luftlandepionierkompanie. Die Luftlandepionierkompanie 260 wurde im Frieden dem Korpspionierbataillon unterstellt und verlor damit ihren Status als selbständige Einheit. Eine Unterstellung unter das jeweilige Brigadekommando erfolgte nur bei Übungen und im Verteidigungsfall. Bei den Luftlandepionierkompanien 260 und 270 wurde im April 1982 aus je einem Zug der schweren Pionierbataillone 110 und 310 eine neue Luftlandepionierkompanie aufgestellt, während bei der Luftlandebrigade 25 die Neuaufstellung der Luftlandepionierkompanie 250 mit dem Personal der 3. / leichtes Pionierbataillon 240 in Passau erfolgte. Von November 1985 bis Juli 1998 war das Fallschirmjägerbataillon 263 Teil der multinationalen AMF (L) Brigade. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Seit 1991 trägt die Luftlandebrigade 26 den Beinamen Saarland, da die meisten Truppenteile der Brigade ihren Standort im Saarland haben. 1991 wurde entschieden, im Rahmen der Umfangsreduzierung und Neustationierung auch die 1. Luftlandedivision aufzulösen. Ab 1994 wurden die Aufgaben der 1. Luftlandedivision und die Führung der Luftlandebrigaden vom neu strukturierten Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division in Regensburg wahrgenommen. Das Kommando Luftbewegliche Kräfte gliederte später um in die Division für Spezielle Operationen. 1994 erfolgte die Umbenennung des Fallschirmjägerbataillons 262 in Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262. Im November des gleichen Jahres verlegte das Fallschirmjägerbataillon 263 nach Zweibrücken. Seit 1995 unterstützen Kräfte der Luftlandebrigade 26 mögliche Einsätze des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr. Die Truppenteile der Luftlandebrigade 26 sind Ende der 90er Jahre wie folgt stationiert: - Fallschirmjägerbataillon 261 in Lebach - Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262, Luftlandeversorgungskompanie 260, Standortsanitätszentrum in Merzig - Fallschirmjägerbataillon 263, Kraftfahrausbildungszentrum in Zweibrücken - Stab, Stabskompanie, Luftlandemörserkompanie 260, Luftlandepionierkompanie 260, Luftlandefeldersatzkompanie 260 (Geräteeinheit) in Saarlouis Im Jahr 2001 gab das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262 die Fallschirmpanzerabwehrkompanien ab und wurde am 18. Oktober 2002 als Luftlandeunterstützungs-bataillon 262 der Luftlandebrigade 26 aufgestellt. Die Luftlandebrigade 26 führt Einsätze von spezialisierten Kräften bei Rettungs-, Evakuierungs-, und Schutzoperationen im Ausland einschließlich ihrer Vorbereitung durch. Die Brigade führt die unterstellten Truppenteile in allen Führungsgrundgebieten, im Sanitätswesen und in Angelegenheiten der Wehrverwaltung. Zu den Aufgaben der Luftlandebrigade 26 zählen: - Führen der spezialisierten Fallschirmjägerbataillone 261 und 263 sowie des Luftlandeunterstützungsbataillons 262, - Bereitstellung eines Gefechtsverbandes "Spezielle Operationen" aus den Truppenteilen der Brigade in einem Zeitfenster von 24 - 72 Stunden nach Alarmierung, - Enge Zusammenarbeit mit Spezialkräften bei Schutz- und Evakuierungsoperationen, - Vorbereitung und selbstständige Durchführung einer oder von Teilen einer schnellen, zeitlich begrenzten Anfangsoperation zum Schaffen von Voraussetzungen für den Einsatz anderer Kräfte durch Nehmen und Halten von Schlüsselgelände, - Führen des Einsatzes spezialisierter Kräfte bei Operationen in der Tiefe gegen Einrichtungen, Kräfte und Mittel der Führung und Logistik des Gegners. Das Fallschirmjägerbataillon 261, als Teil der spezialisierten Kräfte, führt das Gefecht, den Einsatz im Rahmen der Luftlandebrigade 26 oder als Gefechtsverband durch. Das Fallschirmjägerbataillon ist ein für Luftlandeoperationen ausgebildeter Verband. Es kann mit Transporthubschraubern im Rahmen von Luftlandeoperationen, aber auch im Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen in den Einsatz gelangen. Das Fallschirmjägerbataillon ist ein neues Element der Krisenreaktion, das mit der Aufstellung der Division Spezielle Operationen zum 1. April 2001 wirksam wurde. Seit dem 1. April 1997 ist das Fallschirmjägerbataillon 263 Teil des Einsatzverbandes Evakuierungsoperationen. Es repräsentierte in zahlreichen internationalen Übungen in Dänemark, Belgien und in den USA die deutsche Fallschirmjägertruppe. Die Brigade war an verschiedenen Auslandseinsätzen beteiligt. 1993 wurden die Fallschirmjägerbataillone 261, 262 und 263 als Sicherungskräfte im Rahmen des UN-Einsatzes in Somalia eingesetzt. Von Juni bis Oktober 1999 war das Fallschirmjä-gerbataillon 263 unter Federführung der 4. Kompanie mit ca. 150 Soldaten im KFOR-Einsatz. Von Juli 2002 bis Februar 2003 waren Großteile der Fallschirmjägerbataillone 261 und 263 als Leitverband der Infanterieteile im 2. Einsatzkontingent der Kabul Multinational Brigade im Rahmen der Internationalen Schutztruppe ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan eingesetzt. Seit Juli 2003 stellt das Fallschirmjägerbataillon 263 einen Teil der Infanterieteile im 4. Einsatzkontingent der Kabul Multinational Brigade im Rahmen der internationalen Schutztruppe in Afghanistan. Kommandeure Luftlandebrigade 26: Oberst Timm, Erich 10.1958 - 09.1963 Oberst Voss, Hans-Werner 10.1963 - 04.1967 Oberst Keerl, Karl-Albert 04.1967 - 10.1968 Brig.Gen. Schwiethal, Heinrich 10.1968 - 09.1970 Oberst Liebeskind, Helmut 10.1970 - 09.1973 Oberst Kubis, Hans 09.1973 - 03.1976 Brig.Gen. Hagenbruck, Herbert 04.1976 - 31.03.1983 Brig.Gen. Eckert, Fritz 01.04.1983 - 31.03.1990 Oberst Harff, Helmut 01.04.1990 - 31.03.1994 Oberst Dieter, Hans-Heinrich 01.04.1994 - (1995) Oberst Glawatz, Henning (1996) - (1999) Oberst Schlenker, Manfred (2000) - (2002) Oberst Fritz, Hans-Werner (2003) Überlieferung Aus- und Weiterbildung; Dienstanweisungen; Dienstpläne; Inspizierungsberichte; Kommandeurbesprechungen; Kompaniebesichtigungen; Manöver und Übungen; Organisation (Umgliederung Heeresstrukturen); Pressemitteilungen; Stabsdienstordnungen; Truppenübungsplatz-Aufenthalte; UNOSOM II - Deutscher Unterstützungsverband Somalia Vereinzelte Verschlusssachen Erschließungszustand (Kommentar) Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Umfang (Erläuterung) 456 AE, Letzte Archivnummer: 456, VS-Anteil: 2 % Amtliche Druckschriften Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe Literatur Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996 Verfasser/Stand MA 3; 2004 22,9 Bestandsbeschreibung Eine besondere und sehr flexible Art, den Einsatzraum zu erreichen, ist der Luftweg. Dabei gelangen Soldaten - je nach Situation - durch Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen oder durch Absetzen per Hubschrauber an ihren Einsatzort. Zu den Hauptaufgaben der Luftlandetruppe zählen: Verstärkung der Panzerabwehr an bedrohten Stellen, Auffangen durchgebrochener Feindkräfte, Halten von Geländeabschnitten, Schließen von Lücken und Schutz offener Flanken. Besonders geeignet sind Fallschirmjäger für den Kampf in Ortschaften und Waldgebieten sowie für den Jagdkampf, auch im Rücken des Feindes. Heeresstruktur 1 (1956 - 1959) Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres. Die (Luftlande-) Kampfgruppe B 9 wurde 1958 in Esslingen / Neckar aufgestellt. Im September 1958 verlegte die Kampfgruppe nach Sigmaringen. Zwei Monate später wurde sie in Luftlandebrigade 26 umbenannt. Die Luftlandebrigade 26 war gemeinsam mit den Luftlandebrigaden 25 und 27 der 1. Luftlandedivision unterstellt. Das heutige Luftlandeunterstützungsbataillon 262 wurde am 15. Juli 1956 als Luftlandejägerbataillon 19 in Kempten / Oberallgäu aufgestellt. Das spätere Fallschirmjägerbataillon 261 wurde am 3. September 1956 zunächst als Luftlandejägerbataillon 106 in Ellwangen aufgestellt und kurze Zeit später in Luftlandejägerbataillon 9 umbenannt. Nach Stationierungen in Ellwangen an der Jagst und Sigmaringen verlegte es im Frühjahr 1961 nach Lebach. Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. 1959 wurde die Luftlandebrigade 26 in Fallschirmjägerbrigade 26 umbenannt. Ebenfalls 1959 erfolgte die Umgliederung des Luftlandejägerbataillons 19 zum Fallschirmjägerbataillon 262. Seine Verlegung von Kempten nach Bad Bergzabern fand am 1. Dezember 1960 statt. Am 13. Dezember 1966 verlegte das Fallschirmjägerbataillon 262 dann von Bad Bergzabern nach Oberbexbach. Heeresstruktur 3 (1970 - 1979) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber. 1972, mit der Umgliederung in die Heeresstruktur 3, erhielt die Brigade wieder die Bezeichnung Luftlandebrigade 26. Im April 1972 verlegte das Brigadekommando an seinen heutigen Standort Saarlouis. Am 12. April 1972 verlegte das Fallschirmjägerbataillon 262 von Oberbexbach nach Merzig. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. Im Rahmen der Heeresstruktur 4 wurde das Fallschirmjägerbataillon 263 am 1. April 1982 als drittes Bataillon der Luftlandebrigade 26 aufgestellt. 1982 verloren die Luftlandebrigaden in der Friedensgliederung ihre jeweilige Luftlandepionierkompanie. Die Luftlandepionierkompanie 260 wurde im Frieden dem Korpspionierbataillon unterstellt und verlor damit ihren Status als selbständige Einheit. Eine Unterstellung unter das jeweilige Brigadekommando erfolgte nur bei Übungen und im Verteidigungsfall. Bei den Luftlandepionierkompanien 260 und 270 wurde im April 1982 aus je einem Zug der schweren Pionierbataillone 110 und 310 eine neue Luftlandepionierkompanie aufgestellt, während bei der Luftlandebrigade 25 die Neuaufstellung der Luftlandepionierkompanie 250 mit dem Personal der 3. / leichtes Pionierbataillon 240 in Passau erfolgte. Von November 1985 bis Juli 1998 war das Fallschirmjägerbataillon 263 Teil der multinationalen AMF (L) Brigade. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Seit 1991 trägt die Luftlandebrigade 26 den Beinamen Saarland, da die meisten Truppenteile der Brigade ihren Standort im Saarland haben. 1991 wurde entschieden, im Rahmen der Umfangsreduzierung und Neustationierung auch die 1. Luftlandedivision aufzulösen. Ab 1994 wurden die Aufgaben der 1. Luftlandedivision und die Führung der Luftlandebrigaden vom neu strukturierten Kommando Luftbewegliche Kräfte / 4. Division in Regensburg wahrgenommen. Das Kommando Luftbewegliche Kräfte gliederte später um in die Division für Spezielle Operationen. 1994 erfolgte die Umbenennung des Fallschirmjägerbataillons 262 in Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262. Im November des gleichen Jahres verlegte das Fallschirmjägerbataillon 263 nach Zweibrücken. Seit 1995 unterstützen Kräfte der Luftlandebrigade 26 mögliche Einsätze des Kommandos Spezialkräfte der Bundeswehr. Die Truppenteile der Luftlandebrigade 26 sind Ende der 90er Jahre wie folgt stationiert: Fallschirmjägerbataillon 261 in Lebach Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262, Luftlandeversorgungskompanie 260, Standortsanitätszentrum in Merzig Fallschirmjägerbataillon 263, Kraftfahrausbildungszentrum in Zweibrücken Stab, Stabskompanie, Luftlandemörserkompanie 260, Luftlandepionierkompanie 260, Luftlandefeldersatzkompanie 260 (Geräteeinheit) in Saarlouis Im Jahr 2001 gab das Fallschirmpanzerabwehrbataillon 262 die Fallschirmpanzerabwehrkompanien ab und wurde am 18. Oktober 2002 als Luftlandeunterstützungsbataillon 262 der Luftlandebrigade 26 aufgestellt. Die Luftlandebrigade 26 führt Einsätze von spezialisierten Kräften bei Rettungs-, Evakuierungs-, und Schutzoperationen im Ausland einschließlich ihrer Vorbereitung durch. Die Brigade führt die unterstellten Truppenteile in allen Führungsgrundgebieten, im Sanitätswesen und in Angelegenheiten der Wehrverwaltung. Zu den Aufgaben der Luftlandebrigade 26 zählen: - Führen der spezialisierten Fallschirmjägerbataillone 261 und 263 sowie des Luftlandeunterstützungsbataillons 262, - Bereitstellung eines Gefechtsverbandes "Spezielle Operationen" aus den Truppenteilen der Brigade in einem Zeitfenster von 24 bis 72 Stunden nach Alarmierung, - Enge Zusammenarbeit mit Spezialkräften bei Schutz- und Evakuierungsoperationen, - Vorbereitung und selbstständige Durchführung einer oder von Teilen einer schnellen, zeitlich begrenzten Anfangsoperation zum Schaffen von Voraussetzungen für den Einsatz anderer Kräfte durch Nehmen und Halten von Schlüsselgelände, - Führen des Einsatzes spezialisierter Kräfte bei Operationen in der Tiefe gegen Einrichtungen, Kräfte und Mittel der Führung und Logistik des Gegners. Das Fallschirmjägerbataillon 261, als Teil der spezialisierten Kräfte, führt das Gefecht, den Einsatz im Rahmen der Luftlandebrigade 26 oder als Gefechtsverband durch. Das Fallschirmjägerbataillon ist ein für Luftlandeoperationen ausgebildeter Verband. Es kann mit Transporthubschraubern im Rahmen von Luftlandeoperationen, aber auch im Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen in den Einsatz gelangen. Das Fallschirmjägerbataillon ist ein neues Element der Krisenreaktion, das mit der Aufstellung der Division Spezielle Operationen zum 1. April 2001 wirksam wurde. Seit dem 1. April 1997 ist das Fallschirmjägerbataillon 263 Teil des Einsatzverbandes Evakuierungsoperationen. Es repräsentierte in zahlreichen internationalen Übungen in Dänemark, Belgien und in den USA die deutsche Fallschirmjägertruppe. Die Brigade war an verschiedenen Auslandseinsätzen beteiligt. 1993 wurden die Fallschirmjägerbataillone 261, 262 und 263 als Sicherungskräfte im Rahmen des UN-Einsatzes in Somalia eingesetzt. Von Juni bis Oktober 1999 war das Fallschirmjägerbataillon 263 unter Federführung der 4. Kompanie mit ca. 150 Soldaten im KFOR-Einsatz. Von Juli 2002 bis Februar 2003 waren Großteile der Fallschirmjägerbataillone 261 und 263 als Leitverband der Infanterieteile im 2. Einsatzkontingent der Kabul Multinational Brigade im Rahmen der Internationalen Schutztruppe ISAF (International Security Assistance Force) in Afghanistan eingesetzt. Seit Juli 2003 stellt das Fallschirmjägerbataillon 263 einen Teil der Infanterieteile im 4. Einsatzkontingent der Kabul Multinational Brigade im Rahmen der internationalen Schutztruppe in Afghanistan. Kommandeure Luftlandebrigade 26: Oberst Timm, Erich 10.1958 - 09.1963 Oberst Voss, Hans-Werner 10.1963 - 04.1967 Oberst Keerl, Karl-Albert 04.1967 - 10.1968 BrigGen Schwiethal, Heinrich 10.1968 - 09.1970 Oberst Liebeskind, Helmut 10.1970 - 09.1973 Oberst Kubis, Hans 09.1973 - 03.1976 BrigGen Hagenbruck, Herbert 04.1976 - 31.03.1983 BrigGen Eckert, Fritz 01.04.1983 - 31.03.1990 Oberst Harff, Helmut 01.04.1990 - 31.03.1994 Oberst Dieter, Hans-Heinrich 01.04.1994 - 1995 Oberst Glawatz, Henning 1996 - 1999 Oberst Schlenker, Manfred 2000 - 2002 Oberst Fritz, Hans-Werner 2003 - 29.08.2005 Oberst Bescht, Volker 29.08.2005 - 14.01.2010 Oberst Zorn, Eberhard 14.01.2010 - Inhaltliche Charakterisierung Aus- und Weiterbildung; Dienstanweisungen; Dienstpläne; Inspizierungsberichte; Kommandeurbesprechungen; Kompaniebesichtigungen; Manöver und Übungen; Organisation (Umgliederung Heeresstrukturen); Pressemitteilungen; Stabsdienstordnungen; Truppenübungsplatzaufenthalte; UNOSOM II (Deutscher Unterstützungsverband Somalia). Vereinzelte Verschlusssachen. Erschließungszustand Online-Findbuch Umfang, Erläuterung 305 AE, VS-Anteil: 0,8 % Zitierweise BArch BH 9-26/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-bh_9_26
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer