Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegergräber
Geschichte des Bestandsbildners Bestandsgeschichte Im Frühjahr 1945 fiel das gesamte in Berlin lagernde Material des ZAK durch Luftangriffe der Vernichtung anheim. Lediglich Handakten des Oberregierungsrates Hoffmann, die er als Leiter der Abteilung für Gräberangelegenheiten im ZAK geführt hatte, blieben erhalten. Die Handakten des ORR Hoffmann wurden nach dessen Tod an das Bundesarchiv abgegeben und als Bestand "Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegergräber" aufgestellt; kassiert wurden Kassenbelege ohne Bedeutung. Eine geringfügige Ergänzung erfuhr der Bestand 1990 durch die vormals im Zentralen Staatsarchiv der DDR in Potsdam unter der Bestandssignatur 15.15 verwahrten Personalakten der Mitarbeiter Boian und Krause. Archivische Bewertung und Bearbeitung Das 1963 in Koblenz entstandene Findbuch bildet die Grundlage für die Online-Fassung. Bestandsbeschreibung Maßnahmen zur Erhaltung der deutschen Kriegergräber und Kriegerdenkmäler aus dem Krieg 1870/71 in Frankreich und bei Saarbrücken 1921-1945 (6), Kriegerdenkmäler und Kriegergräber.- Reiseberichte mit Bildern 1925-1936 (10), Personalakten 1933-1945 (4) Erschliessungszustand Findbuch (1963), Online-Findbuch (2006) Zitierweise BArch R 80/... Geschichte des Bestandsbildners Das Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegsgräber (ZAK) wurde am 1. Okto‧ber 1919 als eine höhere, dem Reichsminister des Innern nachgeordnete, zivile Reichsbe‧hörde gegründet; Aufgabe: Erteilung von Auskünften über deutsche Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer sowie Kriegs- und Zivilgefangene der ehemals "feindlichen" Staaten Langtext: Das Zentralnachweiseamt für Kriegerverluste und Kriegergräber (ZAK) wurde am 1. Oktober 1919 als eine höhere, dem Reichsminister des Innern nachgeordnete, zivile Reichsbehörde gegründet. Sein Sitz war zunächst Spandau, Schmidt-Knobelsdorffstraße, seit 1936 Berlin SW, Lindenstr. 37. Es entstand durch Zusammenlegung der Zentralnachweisebüros des ehemaligen preußischen Kriegsministeriums und des ehem. Reichsmarineamtes, der Nachweisebüros der ehem. bayerischen, württembergischen und sächsischen Kriegsministerien (die dem ZAK als Außenstellen angegliedert wurden), der Zentralstelle für Nachlasssachen und der Kriegsgräber-Fürsorge-Abteilung des ehem. preußischen Kriegsministeriums. Diese Dienststellen waren bei Kriegsbeginn auf Grund der Mobilmachungsvorschriften unter Berücksichtigung der internationalen Abmachungen des Art. 14 der Anlage IV zur Haager Landkriegsordnung und des Art. 14 der Genfer Konvention begründet worden. Die Tätigkeit des ZAK sollte folgende Aufgabenbereiche umfassen: Bearbeitung der Angelegenheiten der Kriegerverluste und Kriegergräber aus dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) und Erteilung von Auskünften über deutsche Kriegsteilnehmer (einschließlich der Übergangswehrmacht bis 1920) sowie über Kriegs- und Zivilgefangene der ehemals feindlichen Staaten. Außerdem oblag ihm die Unterstützung des Auswärtigen Amtes und der deutschen Auslandsvertretungen bei der Durchführung der Kriegsgräberfürsorge im Ausland. Leiter des ZAK waren: bis 1924 Direktor Jahn, bis 1938 der Ministerialrat und Geheime Oberregierungsrat Horning, bis 1943 Direktor Dr. Bourwieg, seit 1943 der Ministerialrat und Geheime Regierungsrat Weinholtz (mit der Leitung beauftragt). 1922 gliederte sich das ZAK in folgende Stellen: I Hauptstelle Berlin (in Spandau) mit IX Abteilungen, II-IV die Zweigstellen München, Stuttgart, Dresden für die Verluste der früheren bayerischen, württembergischen und sächsischen Truppenteile, V Zweigstelle für die Marine in Spandau für die Verluste der alten Marine. In den Jahren 1924/25 wurde der Aufgabenbereich des ZAK erheblich erweitert: Um die 1919 für die Akten der Truppenteile gegründeten Reichsarchivzweigstellen von der Auskunftstätigkeit zu entlasten, wurde die Reichsarchivzweigstelle Spandau dem ZAK als Abteilung verwaltungsmäßig eingegliedert; fachlich blieb sie weiterhin dem Reichsarchiv unterstellt. Entsprechend gingen die Kriegsstammrollen und Kriegsranglisten der bayerischen Kontingente aus dem Weltkrieg von den Reichsarchivstellen München und Würzburg auf die Zweigstelle München des ZAK über (heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv, Abt. IV Kriegsarchiv, München). Seitdem trat für das ZAK die Erteilung von Auskünften aus den Stammrollen in immer stärkerem Maße neben seine eigentlichen Aufgaben. In Stuttgart und Dresden dagegen wurden 1924 die Zweigstellen des ZAK mit ihrem Material den Reichsarchivzweigstellen eingegliedert, die damit die gesamte Auskunftstätigkeit übernahmen. Da mit zunehmendem zeitlichen Abstand vom Krieg die Zahl der Anfragen an das ZAK immer mehr zurückging, wurde in den Jahren 1931/32 bereits seine Angliederung an das Reichsarchiv erwogen. Seit 1933/34 wurde infolge der Arier- und Beamtengesetzgebung und des Aufbaues eines neuen Heeres die Auskunftstätigkeit des ZAK jedoch wieder so stark beansprucht, dass dieser Gedanke zurückgestellt werden musste. Mit der Begründung einer zentralen Heeresarchivverwaltung am 1. Oktober 1936 wurden die Reichsarchivzweigstellen Dresden und Stuttgart am 1. April 1937 auch haushaltsmäßig vom Reichsarchiv getrennt und mit dem Bayerischen Kriegsarchiv dem Chef der Heeresarchivverwaltung unterstellt. Zur Entlastung der neuen Heeresarchive Stuttgart und Dresden hatte man zunächst eine Übernahme des gesamten ZAK-Materials dieser Archive durch das ZAK Berlin in Erwägung gezogen, beschränkte sich aber dann auf die Abgabe des Gräber- und Kriegsgefangenenmaterials. Die Hauptstelle des ZAK in Berlin gliederte sich 1936 in die Abteilungen (Sachgebiete): Personal- und Verwaltungsangelegenheiten, Verluste, Stammrollen, Gräber, Kriegsgefangene. Sie verwaltete 1938 folgende Bestände: 36 Millionen Personalstammrollen, 42 Millionen Verlustkarten, 5,1 Millionen Karten über deutsche Kriegsgefangene, 250.000 Gräberlisten und 2 Millionen Gräberkarten sowie 300.000 Akten, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen wurde. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde das Matrikelamt in Wien dem ZAK als Zweigstelle angegliedert. Zu Kriegsbeginn auf Grund der Mobilmachungsvorschriften unter Berücksichtigung der internationalen Abmachungen gebildet
- EHRI
- Archief
- de-006146-r_80
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