Flottille der Marineflieger
Geschichte des Bestandsbildners Durch Aufstellungsbefehl Nr. 41 -Marine- vom 21. Juni 1956 wurde zum 15. Juli die Bildung des zunächst nur als Typkommando gedachten Kommandos der Marineflieger in Kiel-Holtenau verfügt. Die Dienststelle wurde dem Kommando der Seestreitkräfte bzw. bis zu dessen Arbeitsfähigkeit dem BMVg -Abteilung Marine- unmittelbar unterstellt. Ein Jahr später, am 16. Juni 1957, wurde mit Kapitän zur See Walter Gaul der erste Kommandeur ernannt. Am 1. Januar 1967 wurde das Kommando der Marineflieger in Marinefliegerkommando und 2 1/2 Jahre später, am 11. Juli 1969 in Marinefliegerdivision umbenannt. Mit Verfügung des Führungsstabs der Marine vom 7. Februar 1964 wurde das Kommando der Marineflieger von der Brigade- auf die Divisionsebene angehoben. Der Umfang des Brigadestabes reichte zur Bewältigung der Aufgaben nicht mehr aus und entsprach nicht der Bedeutung der Seeluftstreitkräfte. Der Gesamtstab des Kommandos der Marineflieger sollte sich in den eigentlichen Einsatz- und Komman-dostab und einen Fachstab gliedern. Diese Trennung mit gleichzeitiger Ernennung eines Chefs des Fachstabes fand am 1. Oktober 1967 statt. Der Stab des Marinefliegerkommandos wurde in den eigentlichen Divisionskommandostab - er gliederte sich in die in der NATO üblichen fünf Admiralstabsabteilungen - A 1 = Personalwesen, Innere Führung und Öffentlichkeitsarbeit, - A 2 = Militärische Sicherheit und Nachrichtenwesen, - A 3 = Führung, Einsatz, Organisation und Verbandsausbildung, - A 4 = Logistik und - A 6 = Führungsdienste sowie einen Fachstab zur Bearbeitung der System-, Rüstungs- und Ausbildungspla-nung geteilt. Letzterer war dem BMVg/Fü M für die ihm gestellten Aufgaben direkt verantwortlich. Der Fachstab gliederte sich zunächst in sechs Gruppen: - I: Fachausbildung, - II: Einsatzgrundsätze, Einsatzgrundlagen, - III: militärische Forderungen und Materialgrundlagen, - IV: Flugzeugtechnik und Umrüstung, - V: Flugzeugwaffen - VI: Flugzeug- und Bodenelektronik, Betrieb. Der Fachstab wurde 1977 in die Gruppen - I: Fachausbildung, - II: Waffensysteme, - III: Luftfahrzeugwaffen und -führungsmitteltechnik, - IV: Querschnittaufgaben umgegliedert. Er verlegte im Oktober 1968 von Kiel-Holtenau, dem Sitz des Marine-fliegerkommandos, nach Kiel-Wik. Im April 1980 wurde der Fachstab aufgelöst und seine Aufgaben dem Marineamt bzw. Marineunterstützungskommando übertragen. Nach dem 1. April 1980 blieb bis zur Verlegung nach Wilhelmshaven im März 1981 zunächst in Kiel eine "Außenstelle des Marineamtes-Marinerüstung" (Leitung: Kapitän zur See Guthmann, ab Oktober 1980 Fregattenkapitän Klaus Pfeiffer) bestehen. Mit Abschluss der Verlegung wurde diese Außenstelle zum 31. März 1981 aufgelöst. Dem Kommando der Marineflieger/Marinefliegerdivision unterstanden als Typkommando die Marinefliegergeschwader und -dies jedoch nur bis 31. März 1980- die Marinefliegerlehrgruppe. Die Marinefliegergeschwader 1, 2 und 3 waren der NATO assigniert, während das Marinefliegergeschwader 5 auch im Verteidigungsfall unter nationalem Kommando verbleiben sollte. Für den Stab Marinefliegerdivision trat mit Wirkung vom 31. März 1994 die Auflösung in Kraft (Organisations-Änderungsweisung Nr. 1/93 -Marine- für den Aufstellungsbe-fehl Nr. 41 -Marine- vom 19. Oktober 1993). Seit dem 1. April 1994 trägt die Marinefliegerdivision die Bezeichnung Flottille der Marineflieger. Im Rahmen der Operation Enduring Freedom zur militärischen Bekämpfung des internationalen Terrorismus stellte die Marine mit Wirkung vom 20. Dezember 2001 die Einsatzgruppe Flottille der Marineflieger auf (Aufstellungsbefehl Nr. 311 -Marine- vom 18. Dezember 2001). Der Kommandeur der Flottille der Marineflieger war dem Befehlshaber der Flotte für die personelle und materielle Einsatzbereitschaft verantwortlich. Ihm unterstanden die Marinefliegergeschwader 2 (Tarp/Eggebek), Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" (Nordholz) sowie Marinefliegergeschwader 5 (Kiel-Holtenau), die eine Gesamtstärke von rund 4500 Soldaten und etwa 1200 Zivilbediensteten hatten. Die Flottille der Marineflieger stellte damit etwa ein Drittel des Personals der Flotte und ein Fünftel der gesamten Marine und verfügte über 111 Flugzeuge und Hubschrauber, verteilt auf die Flugplätze Eggebek, Nordholz und Kiel. Im Zuge der Transformation in der Bundeswehr wurden alle Flottillen der Marine aufgelöst. Die Dienststellen wurden den zwei neuen Einsatzflottillen unterstellt. Zum 30. Juni 2006 wurde die Flottille der Marineflieger aufgelöst. Die Marinefliegergeschwader 3 und 5 unterstehen seitdem direkt dem Flottenkommando. Mit der Aufstellung des Kommandos beauftragt: FKpt Linke, Richard 07.1956 - 01.1957 FKpt Werner, Otto Friedrich 01.1957 - 06.1957 Kommandeure: Kpt zS Gaul, Walter 06.1957 - 07.1960 Kpt zS Hefele, Hans 07.1960 - 01.1963 FltAdm Mahlke, Herbert 01.1963 - 02.1966 FltAdm Jung, Berthold 03.1966 - 09.1970 FltAdm Luther, Günter 10.1970 - 03.1972 FltAdm Kriebel, Paul 04.1972 - 03.1977 FltAdm Deckert, Rudolf 04.1977 - 03.1982 FltAdm Dubois, Jürgen 04.1982 - 09.1987 FltAdm Ziebis, Kurt 10.1987 - 03.1992 FltAdm Engelmann, Wolfgang 04.1992 - 1997 FltAdm Otto, Ulrich 1997 - 1999 FltAdm Kalähne, Wolfgang 2000 - 2005 Stellvertreter/Chef des Stabes: Kpt zS Verlohr, Wilhelm 02.1958 - 07.1960 Kpt zS Thomsen, Ernst-Heinrich 08.1960 - 08.1963 Kpt zS Bärner, Hermann 08.1963 - 01.1967 Kpt zS Goetschke, Jürgen 01.1967 - 09.1969 Kpt zS Lemp, Rolf 10.1969 - 03.1973 Kpt zS Pöhler, Rolf 04.1973 - 03.1977 Kpt zS Ziebis, Kurt 04.1977 - 08.1978 Kpt zS Kipp, Kurt 08.1978 - 09.1981 Kpt zS Schäfer, Bernhard 10.1981 - 03.1985 Kpt zS Wismeth, Eduard 04.1985 - 12.1991 Kpt zS Schmidt-Smeding, Lüppo 01.1992 - 09.1994 Kpt zS Laubner, Hans 10.1994 - 1997 Kpt zS Drescher, Dietrich 1998 - 2003 FKpt Mathew, Klaus 2003 - 2005 Chef des Fachstabes: FKpt Renz, Hans-Alfred 10.1967 - 10.1968 Kpt zS Pöhler, Rolf 11.1968 - 03.1973 Kpt zS Koch, Friedrich Wilhelm 04.1973 - 09.1974 Kpt zS Reger, Gerhard 10.1974 - 09.1975 Kpt zS Kipp, Kurt 10.1975 - 05.1979 unbesetzt 06.1979 - 03.1980 Inhaltliche Charakterisierung Aufstellung und Umrüstung der Marinefliegerverbände, Breguét 1150 Atlantic (Einsatzgrundsätze, Sicherheitsforderungen, Störanfälligkeit), Modernisierung F-104G Marine Aufklärerversion, Übernahme des Fliegerhorstes Westerland durch die Marine (Verlegung der Marinefliegerlehrgruppe), Planung und Einrichtung der Radarbildvorhersagestelle Marine, Luftbilder der Küsten der Sowjetischen Besatzungszone und der Ostseeküste Polens, Flugabwehrwaffensystem ROLAND (Einsatz- und Verlegekonzepte, Außerdienststellung) Erschließungszustand Findbuch, Online-Findbuch Umfang, Erläuterung VS-Anteil: 3 AE Zitierweise BArch BM 6/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-bm_6
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